meine Religion

die Religion, die ich haben will
die Religion, die ich schaffen will

Warum will ich eine Religion haben?

vielleicht will ich Gefühle wie in der Kindheit haben
vielleicht will ich ein kollektives Ich, mit dem ich etwas anfangen kann

meine Religion hat verschiedene Inhalte

ein Rahmen, auf den man aufbauen kann
Inhalte

Rahmen

Startpunkt:

Startpunkte, Ansatzpunkte, Andockpunkte, an denen man den Rahmen verankern kann
Andockpunkte, an denen man andere Systeme verankern kann

Rahmen – u. a. für den Diskurs

Menschen haben verschiedene religiöse, weltanschauliche Vorstellungen und auch verschiedene Erkenntnis- und Kommunikationsweisen.

Mit denen, die ihnen darin am nächsten stehen, können sie am leichtesten kommunizieren.
Wenn sie sich auch mit Menschen anderer Denk- und Glaubensweisen austauschen wollen, müssen sie zu einer gemeinsamen Sprache finden, oder den Austausch unterlassen.

Die Anhänger zweier ähnlicher Religionen können sich ja noch leicht verständigen.
Wenn der Kreis der Teilnehmer die ganze Menschheit umfassen soll, sind die Bedingungen für den Diskurs dieselben wie für den Diskurs zwischen Menschen im Allgemeinen:

Dazu gehören Wahrnehmen und Ernstnehmen des Diskurspartners, Offenheit für andere Vorstellungen, Freiheit der Meinung, Freiheit und Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik.

Orientierung an Maßstäben, die gemeinsam sind

Solche können sein:
– die menschliche Wissenschaft und alltägliche Praxis als Quelle von Erfahrung
– (jeweils) gleichermaßen bei allen Beteiligten erlebte Gefühle und Erlebnisse

Gemeinsamkeiten finden und pflegen zwischen den Religionen und Weltanschauungssystemen, aber nicht passiv als größter möglicher Durchschnitt, sondern

bewußt
systematisch
in offener Auseinandersetzung
– ohne Konflikte der Harmonie zuliebe zu verdecken

mit anderen Worten:
fair sein, ernstnehmen kritisch, nüchtern und empfindsam



1. Kopernikanische Wende (für den Rahmen): die Diskursbedingungen stehen im Zentrum, nicht eine Offenbarung oder was vielleicht der Einen das Wichtigste in seiner Religion ist.

Diskursrahmen – individuelle Religion

Der Rahmen ist kein Rahmen, der Menschen einschließt, gefangenhält, andere vielleicht ausschließt, sondern eher eine Gitterkonstruktion, an die Menschen ihre Systeme andocken können.



2. Kopernikanische Wende (für den Inhalt): Ich nehme — in meiner Religion — das wirklich Gewöhnliche als Objekt der Verehrung:

die Welt, wie sie ist
die Welt im Ganzen
die lebendige Welt, das Bios
den Menschen
das Ideal des menschlichen Lebens

Ich nehme das Wirkliche
und mache daraus den Stoff von

Verehrung... Achtsamkeit, Lernen von ???

der Unterschied zum normalen Leben:
die Ebene der Achtsamkeit: das ist das Heilige


Heilig ist: wertvoll, voll Wert, entsprechend meinem oder deinem Wertesystem

Besinnen darauf, betonen, herausarbeiten, systematisieren, verehren,
aufmerksam, beachten, bewundern, feiern


Warum will ich verehren, Religion?

weil ich das für mich Wahre, Gute, Schöne verehre, weil ich es hochschätze, deshalb will ich es verehren, feiern.



Es gibt Funktionen der Religion, die inzwischen weitgehend oder teilweise wegfallen:

die Welt erklären, Begründungen für das menschliche Handeln schaffen

es bleiben Hoffnung?, Trost?, Liebe, gut fühlen, Erhebung im Alltag und ?


verehren, was wir verehren wollen, und nicht deshalb zu verehren, weil andere Menschen vor uns verehrt haben


Andere Menschen können ihre Systeme an den Rahmen andocken, ihre Religion, darunter auch die traditionellen Religionen



Gottesvorstellungen

Innerer und äußerer Gott

der innere Gott ruht in dem individuellen System des jeweiligen Menschen, er ist ein Teil seiner inneren Wahrheit. Diese muß nicht notwendigerweise für andere Menschen verständlich sein oder von ihnen akzeptiert werden – oder vielleicht nur von einigen, ihnen geistig nahestehenden, aber nicht von allen Menschen.


der Gott, der in der Außenwelt wirkt, ist entweder in seinem Wirken sichtbar oder nicht


Wirkt er, so gerät das Bild seines Wirkens in Konflikt mit der Erkenntnis der Wissenschaft, daß ein außernatürlicher Einfluß auf die Natur nicht zur Erklärung der Natur benötigt wird.

Gemäß dem Prinzip der einfachsten Erklärung, "Ockhams Rasiermesser", liegt es dann nahe, einen solchen außernatürlichen Einfluß nicht anzunehmen.

Es gibt dann eine Fülle von Versuchen Gott "irgendwo unterzubringen", quasi in den Ritzen der natürlichen Welt, "außerhalb des Weltalls", "vor und nach der Zeit", "vor dem Urknall" ...

– Jetzt beginnt die Physik, die Zeit vor dem Urknall zu erforschen.

Was soll ein Gott, der sich bei jeder Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnis von neuem auf die Flucht machen muß?

Diejenigen, die "über-" außer-natürliche Phänomene erforschen oder sich darum kümmern, müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie so verbissen nach etwas suchen, nur um sich vor der einfachen Wirklichkeit und ihren Konsequenzen davonzustehlen.

Für mich ist das nicht über- sondern unternatürlich.


Glauben

Ich glaube an die Wirklichkeit der Welt und ziemlich fest auch an ihre unendlichdimensionale Unendlichkeit.


Im Augenblick könte man drei Ebenen unterscheiden:

Den Rahmen zum Diskurs
Diese Religion als Inhalt, wie gerade dargestellt
Meine eigenen Glaubensvorstellungen, soweit es solche gibt




17. November 2007

Menschen haben Wünsche, von denen viele unerfüllt sind. Sie haben Hoffnung auf die Erfüllung dieser Wünsche.

Die Fähigkeit, zu wünschen und zu hoffen, ist auch den Tieren gegeben, umso mehr, je höher sie entwickelt sind. Die Grenze liegt in ihrer Phantasie und ihrem Abstraktionsvermögen.

Wie die Liebe , die sich vielleicht von dem ursprünglichen biologischen Mechanismus der Liebe zu den Kindern, Partnern und den Mitgliedern der Familie und Horde gelöst hat, ebenso wie sich die Sexualität von ihrer ursprünglichen Grundlage gelöst hat, sind vielleicht auch Wünsche und Hoffnungen ursprünglich Werkzeuge zur Bewältigung des tierischen Lebensumfelds, die sich unter den menschlichen Bedingungen von ihrem unmittelbaren Entstehungsgrund lösen können.


Wenn die Erfüllung der Wünsche nicht unmittelbar zu erwarten ist, strahlen Wunsch und Hoffnung aus, die Gefühle können sich auf nichts Naheliegendes richten, deshalb transzendieren sie die unmittelbare Umgebung und Lebenswirklichkeit des Menschen und projizieren die Wünsche und Hoffnungen auf eine ferne Welt oder Einheit anderer Art.

Diese Ausstrahlung kann sich nun auf ein oder mehrere bestimmte Ziele richten, transzendente Objekte — oder sie richtet sich nicht auf ein bestimmtes Ziel, sie strahlt nur aus.

Menschen wollen daran glauben, daß ihre Wünsche und Hoffnungen erfüllt werden. Aus diesem Glauben wurde eine Quelle der Religion.


Unsere Wünsche, die Hoffnung auf ihre Erfüllung, der Glauben an uns, daß wir unsere Ziele erreichen, daß unsere Wünsche erfüllt werden, motiviert, macht Mut, 'baut auf' und hat so Folgen für unser späteres Handeln, gibt uns ein Gefühl ruhiger Zuversicht.

Aber auch vorher nehmen wir diese unsere Gefühle wahr, und erleben sie, indem wir sie leben. Sie sind für uns ein Wert an sich – vielleicht kein Wert, eher ein Ding für sich.

So wie die Liebe sich erheben, erweitern kann, vom Unmittelbaren bis zu einem Reich der Liebe, das von den Menschen ausstrahlt – oder auch nicht – so strahlen auch unsere Wünsche und Hoffnungen in den Raum hinein und bilden ein Reich des Guten – "gut" dabei in anderem Sinn als das moralisch Vorgeschriebene, eher des Guten, Wertvollen.

Wünsche, Hoffnungen, der die Glauben 'erheben aus den Niederungen des Alltags', schaffen eine Situation des Feiertags – was nur insoweit schädlich ist, als wir die reale Wunscherfüllung mit realen Handlungen über dieser Feiertagsstimmung vernachlässigen.

Wir könnten uns damit befassen, auf diese Weise unseren Lebensablauf zu heiligen.



Es besteht kein grundsätzlicher Unterschied zum Humanismus.



Ein Name wäre: die Weltreligion, die Religion der Welt

nicht weil sie die ganze Welt beherrschen soll, sondern weil sie die Welt zum Mittelpunkt hat

Mundosophie? abgekürzt ms,
auch "der Kreis" nach dem Symbol, siehe unten


Praktische Elemente

die Weltreligion ist ein Prozeß, nicht ein Produkt
Selbermacher sind gefragt, nicht Konsumenten
weil sie ein Prozeß ist, kann sie nicht oder nur sehr begrenzt konsumiert werden,
sie muß immer wieder neu geschaffen werden, nicht zuletzt auch von jedem für sich


Gläubige: Gläubige => Teilnehmer sind nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere, Pflanzen, Steine, Sterne usw. : Sie nehmen teil durch ihr ganz gewöhnliches Dasein. Alle Weltelemente konstituieren die Welt durch ihr ganz gewöhnliches Sosein.

Unterschied zum Pantheismus: Eine Trennung von Seele, Geist einerseits und dem, was nicht Seele oder Geist ist, andererseits ist nicht angesprochen.


Negativ formuliert:

ich lehne ab

– Alleinvertretungsanspruch, Monopol

auch in dem Sinne "es gab viele Propheten, aber unserer ist der letzte"

– Intoleranz, Ausschließlichkeit, Abgeschlossenheit

– Zaubermittel: Problemlösungen aus der Aufreißpackung

Ein Ansatz, der alles aus einem Prinzip heraus zu erklären versucht,

ein Mittel, das alle Probleme lösen soll,

entspricht nicht der Beschaffenheit der Welt.



Symbole:

Der Kreis steht für die Welt: das Umfassende, den Erdkreis, den Himmelskreis, auch den Horizont.

Der Horizontbogen steht für den Horizont, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft trennt und den Horizont im Sinne menschlicher Erkenntnis.

Der schräge Horizontbogen von links unten nach rechts oben betont den Fortschritt in der Zeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


Weitere Symbole:

Das Astrolabium ist ein persönliches Symbol von mir für Seefahrt: Ausschauen, Wissenschaft, Aufbruch zu neuen Ufern.

Das Penrose–Dreieck warnt vor den möglichen Fehlern der menschlichen Erkenntnis und weist auf die Verschiedenheit der Blickwinkel hin.

Das Entwicklungssymbol steht für Entwicklung und Fortschritt.

Das Taijitu (Symbol von Yin und Yang) dient mir unter anderem neben dem eigentlichen Symbol aus zwei Halbkreisen als ein Symbol für meine Dialektik.



Bastelliste:

Priester:

Allgemeines Priestertum aller Gläubigen

Ämter:

Je nach den praktischen Bedürfnissen, Bürokraten dürfen sich auch hier austoben.

Tempel:

Wie wäre es, außer Andachts- / Meditationsräumen, mit Waldlichtungen und Auslugen im Fels?
Orte, an denen es Bäume, Felsen, Gras, Moos und heruntergefallenes Laub und Kiefernnadeln gibt.
Seen und Teiche, Verbindungen von Wasser und Land, Bäume, Inseln und Halbinseln

Tempel sind Orte der Stille, in ihnen wird nie gesprochen. Zeitweise erklingt Musik, das aber eher in den Gebäuden.

Für Vorträge und Diskussionen kann es dann andere Orte geben.

Tempel und Rituale anderer Religionen:

Wer will, erlebt sie, wie sie sind und sein wollen, unabhängig davon, ob sie/er sie in Zusammenhang mit der Weltreligion erlebt.

Was fällt, ist der Alleinvertretungsanspruch.

Heilige Bücher:

Es gibt einige Hunderttausend.

Heilige Musik:

dto., Geeignetes kann man heraussuchen.

Mythen, Traditionen:

Man nehme die, die es gibt, nicht zum Ausschlachten, sondern in ihrem geschichtlichen Umfeld und behandle sie so, wie sie es verdienen,
wenn es sein muß, auch mit Mißachtung, Vergessen — oder ab damit ins Museum.

Farben, Gewänder, usw.:

Viel Spaß beim Zusammenstellen!


also gut, was machen wir?


den Alltag leben – und beachten – bis hin zu:


Andachten, Ritualfeiern:

Meditation aller Art

einschließlich Bewegungs– Tanz–... Meditationen

Stille Natur – Stimmungen erleben

gemeinsame Bilder schaffen

Musik

Rezitationen, auch im Web: entsprechende Web-Seiten, Almanache guter Texte


Gespräche, Diskussionen

– weniger Vortrag, Predigt:

das eher als Einleitung zur Diskussion

Die Diskussion findet auch im Web statt.


bestimmte Arbeiten als Dienst am Heiligen

Rituale

Kunst allgemein

Aufklärung und Lehre allgemein



Eine flüchtige Anordnung von Feldern:


Räume der Ruhe, der An-dacht, Meditation, des Achtgebens

Diskurse der Weisheit

Ziele, Prinzipien, Sinn, Ausblick

Orientierung

Regeln, Handbüchlein, Nachschlagewerk

Alltag, Aktivität, Aktionen, von Ritual bis gewöhnlich

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